Brieselang hat Chancen auf Gesamtschule

Wenn der Entwurf der Schulentwicklungsplanung des Landkreis bis 2021/2022 am 8. Mai auch im Kreistag beschlossen wird, könnte die Oberschule in Brieselang zu einer Gesamtschule aufgewertet werden. Die Mitglieder des Bildungsausschusses auf Kreisebene votierten jedenfalls schon einstimmig für den Entwurf.

Eine Gesamtschule in Brieselang würde bedeuten, dass an der Hans-Klakow-Oberschule nach 13 Schuljahren auch das Abitur abgelegt werden könnte. "Ab dem Schuljahr 2021/2022 ist im östlichen Havelland eine Erweiterung der Kapazitäten ...zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife erforderlich" heißt es im dem Planentwurf des Kreises. Für diese Erweiterung favorisiert die Kreisverwaltung Brieselang und setzte sich damit in der Diskussion durch. Vor allem die verkehrsgünstige Lage und die Vereinbarkeit mit anderen bereits bestehenden Oberschulen waren die entscheidenden Gründe. Hoffnungen auf einen Gesamtschulstandort hatte sich auch die benachbarte Gemeinde Wustermark gemacht. Von dort kommt denn auch scharfe Kritik an der Entscheidung für Brieselang.

Hilfreich für die Empfehlung des Landkreises war auch der Beschluss der Gemeinde, ein neues, bis zu vierzügiges Gebäude für die Oberschule zu errichten. Das müsste für eine Gesamtschule allerdings deutlich größer ausfallen - und damit stellt sich die Finanzierungsfrage. Realisiert werden könnte dies nur mit spürbaren Finanzzuschüssen des Landkreises. Zudem muss auch das Landesbildungsministerium der Umwandlung der Oberschule in eine Gesamtschule noch zustimmen. Und einen deutlichen Wermutstropfen gibt es auch: Viele der Lehrer und auch die Schulleitung könnten wohl an einer Gesamtschule nicht unterrichten, weil sie keine Zulassung für die Sekundarstufe 2 haben. Folgerichtig hat deshalb der Leiter der Brieselanger Oberschule bereits öffentlich erklärt, dass er die Pläne nicht unterstützt. Der Weg zu einer Gesamtschule Brieselang ist deshalb noch weit.