BfB Logo org neu
Unabhängige Wählervereinigung Bürger Für Brieselang e.V.
twitter.png facebook.png
Bürger für Brieselang

Fahrplanwechsel: Nur kleiner Erfolg im Gespräch mit dem VBB

IMG 1007Im Gespräch mit dem VBB, der DB Regio und dem Infrastrukturministerium konnten die Vertreter von Bürger Für Brieselang, Pro Regionalverkehr und Bürgerinitiative Schönes Falkensee sowie Brieselangs Bürgermeister Wilhelm Garn nur kleine Fortschritte erzielen. Die Bahn AG wird ab sofort leihweise auf den RB-Linien einen Odeg-Zug einsetzen, um einen Einsatz der alten Doppelstockzüge zu vermeiden. Und es soll geprüft werden, wie die Angebotslücke zwischen 22.37 Uhr und 23.37 Uhr (jeweils Abfahrt Hauptbahnhof) durch einen weiteren Zug bzw. eine Verlängerung des Zuges aus Spandau geschlossen werden kann. Größere Änderungen im Fahrplan werden aber erst im Dezember 2017 möglich sein.

 

 

Das sind die Ergebnisse des Gesprächs:

1. Unsere Position

Wir haben vor allem drei Punkte kritisiert:

Erstens: Die Überfüllung der Züge in den Hauptverkehrszeiten. Deshalb sei bereits jetzt ein 20-Minuten-Takt erforderlich.

Zweitens: Die unzureichende Vertragserfüllung durch die Bahn (Verspätungen, alte Züge, Einsatz von Halbzügen usw.)

Drittens: Die Verschlechterungen der Bahnanbindung von Brieselang, Finkenkrug, Falkensee, Seegefeld und Albrechtshof mit dem Fahrplanwechsel 2016 entsprechend der Darstellung in der Petition.

 

2. Die Position des VBB

Der VBB erläuterte die Hintergründe der Fhrplangestaltung ab dem 13.12.15. Durch die Inbetriebnahme der ICE-Neubaustrecke Halle/Leipzig-Erfurt (VDE8.2) haben sich im Fernverkehr neue Fahrpläne ergeben. So verschiebt sich u.a. die ICE-Linie Hamburg-Berlin-Leipzig-München um 30 Minuten. Durch die Veränderung des Fernverkehrs ergeben sich erhebliche Trassenkonflikte mit den bisherigen Fahrplänen im Regionalverkehr auf den gemeinsam genutzten Strecken, so auch auf den Strecken der RB 10 und RB 14.

DB Netz und DB Fernverkehr hätten unter Beteiligung des VBB rund zwei Jahre verhandelt, um möglichst geringe Beeinträchtigungen für Kunden des Regionalverkehrs zu erreichen. Dabei habe sich auch die DB Fernverkehrs etwas bewegt. Damit konnten noch weitergehende Verschlechterungen verhindert werden. Allerdings bleibe das Problem, dass der Fernverkehr der Bahn höhere Einnahmen als der Regionalverkehr bringe und auch deshalb immer Vorrang genieße. Das sei nur durch ein andere Planungsverfahren in ganz Deutschland zu ändern. Dazu bedürfe es eines politischen Willens auf Bundes- und Länderebene.

Der VBB teilt unsere Kritik, dass die ungleiche Taktfolge und die fehlende Anbindung an und von den Regionalexpressen in Spandau nachteilig seien. Der VBB sieht aber bis auf Weiteres keine Möglichkeit, daran etwas zu ändern.

Die vom VBB übergebene Unterlage kann unter www.buerger-fuer-brieselang.de eingesehen werden.

 

3. Die Ergebnisse/Erkenntnisse des Gesprächs

Kurzfristige Maßnahmen:

- Die Bahn AG wird ab sofort leihweise auf den RB-Linien einen Odeg-Zug einsetzen, um einen Einsatz der alten Doppelstockzüge zu vermeiden. Es besteht aber Einigkeit, dass notfalls die Altzüge noch besser sind als Halbzüge.

- Das Land Brandenburg hat eine Prüfung zugesagt, ob die Angebotslücke zwischen 22.37 Uhr und 23.37 Uhr (jeweils Abfahrt Hauptbahnhof) durch einen weiteren Zug bzw. eine Verlängerung des Zuges aus Spandau geschlossen werden kann.

- VBB und Bahn werden prüfen, ob durch eine leichte Taktverschiebung in den Abendstunden der Anschluss vom Regionalexpress 4 auf die RB in Spandau (Ankunft 22.10, bisher Abfahrt RB 22.28 Uhr) die Wartezeit verkürzt werden kann.

- Der VBB wäre bereit, den aus Berlin Zoo um 0.44 Uhr in Brieselang ankommenden Zug um eine Stunde vorzuziehen. Dann würde sich allerdings zwischen 0.14 Uhr und 1.44 Uhr eine 90-Minuten-Angebotslücke ergeben. Wir haben uns vorbehalten, dazu die Petitionsteilnehmer zu befragen. Das erfolgt durch eine gesonderte Mail.

- Der VBB wird prüfen, ob und in welcher Form er uns Fahrgastzahlen für die einzelnen Bahnhöfe zur Verfügung stellen kann.

 

Mittelfristige Maßnahmen

- Für die Fahrpläne 2016 und 2017 sieht der VBB über die beschriebenen Kurzfristmaßnahmen hinaus keine weiteren Verbesserungsmöglichkeiten.

- Für den Fahplan 2018 sagt der VBB zu, sich für einen annähernden 30-Minuten-Takt sowie die Anbindung an die Regionalexpresse einzusetzen. Spielräume dafür könnten sich durch nochmalige Änderungen im Fernverkehr ergeben.

- Wir haben gefordert, die ICE-Linien von und nach Hamburg jeweils um 5 Minuten zu verschieben. Dies würde den alten Regionalbahntakt wieder ermöglichen. VBB und Bahn haben dies lediglich aufgenommen, aber keinerlei Zuagen dazu gemacht.

 

Langfristige Maßnahmen:

- Das Land setzt sich für mindestens ein weiteres Regionalbahngleis zwischen Spandau und Nauen im Bundesverkehrswegeplan ein. Das würde die Konflikte mit dem Fernverkehr entschärfen

- Das Land wird eine nochmalige Trassenuntersuchung durchführen, um das Angebot langfristig zu optimieren.

 

4. Unsere Bewertung

Positiv ist:

- Die Verbesserung der Leistungen durch Leihe eines Odeg-Zuges,

- die zugesagte Prüfung, ob in Spandau die Umstiegszeit von der der RE 4 ind die RB (22.10 Ankunft, 22.28 Uhr Abfahrt) verkürzt werden kann

- die zugesagte Prüfung, ob die Angebotslücke zwischen 22.37 Uhr (Abfahrt Hauptbahnhof, Ankunft 23.14 Uhr Brieselang) und 23.37 Uhr (Abfahrt Hauptbahnhof, Ankunft 0.14 Uhr Brieselang) geschlossen werden kann.

- die Verlängerung der RB 10 bis Berlin-Südkreuz,

- das Problembewusstsein von VBB und Land für die Situation in unserer Region

- die Zusage für eine generelle Überprüfung zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017.

 

Negativ sind

- die fehlende Anbindung von uns an die Regionalexpresse in Spandau 2016 und 2017,

- die ungünstigen Takte 2016 und 2017.

 

Noch unklar in den Auswirkungen sind

- die Egebnisse der zugesagten Prüfungen,

- die Ergebnisse der Korridoruntersuchung (neue S-Bahn-Diskussion?),

- der Realisierungszeitpunkt für weitere Regionalbahngleise.

 

Die vom VBB übergebenen Unterlagen finden Sie hier: